Neues zur Direktverbindung Kolberg-Berlin

von Jens Hansel (Kommentare: 0)

Es gibt Anzeichen für eine Verbesserung der Bahnverbindung zwischen Berlin und Kolobrzeg (Kolberg)

Sonderzugreise des Vereins Freunde Kolbergs im Mai 2015. Foto: Kolberg-Café
Sonderzugreise des Vereins Freunde Kolbergs

Technisch ist es heute bereits machbar, das zeigte unter anderem die Sonderzugfahrt der Städtepartnerschaft Berlin-Kolobrzeg: Mit dem Zug direkt von Berlin nach Kolobrzeg. Dennoch gibt es keine Direktverbindung zwischen dem Urlaubsort an der polnischen Ostsee und Deutschland. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass sich das ändern könnte.

Jahrelanges Bemühen

Schon seit vielen Jahren bemühen sich sowohl die Stadt Kolobrzeg (Kolberg) wie auch Initiativen auf deutscher Seite um eine Verbesserung der Bahnanbindung des polnischen Erholungsortes für die Gäste aus Deutschland. Vor allem drei Dinge machen die Bahnanreise per heute eher unattraktiv: Die schlechte Taktung der Anschlüsse beim Umsteigen in Szczecin (Stettin), das Umsteigen überhaupt und die langsame Fahrt der Bahn auf der deutschen Seite aufgrund des schlechten Streckenzustandes. Hinzu kommen die im Sommer und am Wochenende oft überlasteten Züge, die nicht ganz einfache Buchbarkeit der Reise inklusive Transparenz der Kosten sowie die fehlende Abstimmung der Züge bei Verspätungen.

Damit dauert die Fahrt heute länger als eine Auto- oder Busfahrt, sie ist vor allem mit viel Urlaubsgepäck mühseliger und das Risiko, einen Anschlusszug zu verpassen und vielleicht in Szczecin (Stettin) zu "stranden" schreckt zusätzlich viele potenzielle Bahnurlauber ab.

Kein Wunder, dass sowohl die Stadt Kolobrzeg (Kolberg) wie auch Interessierte in Berlin (z.B. der ehemalige Bürgermeister von Pankow bei der Sonderzugreise der Freunde Kolbergs) schon lange für eine bessere Verbindung werben. Am besten wäre eine komfortable Direktverbindung aus Berlin, da diese vielen Anreisenden auch aus anderen Regionen Deutschlands einen komfortablen Anreiseweg ermöglichen würden.

Wir berichteten schon häufiger zum Streichkonzert im Bahnverkehr nach Polen, sehr oft zum Hin und Her zum Ausbau der Strecke zwischen Angermünde und Szczecin, über das Berlin-Kolberg-Ticket, zum Problem-Umstieg in Szczecin (Stettin), über die Sonderzugreise und die Forderung des Bürgermeisters von Pankow zu einer Direktverbindung, über die Bus-Konkurrenz zur Bahn und die Bahngipfel-Veranstaltungen.

Man kann sagen, das Thema ist auch unser Anliegen.

Verschiedene Signale zur Verbesserung

Nun gibt es verschiedene Signale dahingehend, dass die vielen Initiativen Wirkung zeigen könnten. Zum einen berichtete der RBB darüber, dass sich die Bahnverbindung nach Szczecin (Stettin) auf deutscher Seite nun doch endlich technisch verbessern könnte - und damit schneller würde. Der notwendige Ausbau und die notwendige Instandsetzung seien nun doch bis zum Jahr 2020 geplant (Quelle: RBB, YouTube). Außerdem habe Radio Szczecin darüber berichtet, dass nun die früher einmal fehlende Zulassung polnischer Züge als Grund gegen eine Direktverbindung weggefallen sei: Die Zulassung der PESA-Züge (ein polnischer Hersteller) läge nun vor, eine Direktverbindung zwischen Kolberg und Berlin sei geplant (Quelle: Radio Szczecin).

Parallel würde auch der Städtepartnerschaftsverein Freunde Kolbergs e.V. nach eigenem Bekunden erneut eine Sonderzugfahrt durchführen wollen, um einen Zug auf den Städtenamen Kolobrzeg zu taufen.

Offene Fragen und noch nichts Offizielles

Bis auf Hinweise und Indizien haben wir leider noch keine offizielle Aussage zu einer Direktverbindung finden können. Allerdings scheint sich in dem Thema doch etwas zu bewegen, es scheinen auch noch einige Fragen offen zu sein. So ist unklar, welche Daten und Zeiten für eine solche Verbindung tragfähig sein würden (z.B. mehr Angebot in der Sommersaison und am Wochenende), mit welchen Zügen eine solche Verbindung gefahren werden sollte und wie die Kostenteilung aussehen könnte.

Wir würden uns sehr freuen, wenn es zu einer Direktverbindung käme, auch wenn wir dann unseren Artikel zu Anreise mit der Bahn komplett umschreiben müssten. Das wäre natürlich eine unserer liebsten Aufgaben.

Nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus verkehrstechnischer Sicht (Staus auf der PKW-Strecke) und aus Sicht des Urlaubs- und Erholungsaspektes der Urlauber wäre dies ein Gewinn. Wir denken auch, einige Hinweise zu stark nachgefragten Saisonterminen und Abfahrtszeiten geben zu können. Drücken wir die Daumen, dass wir vielleicht schon bald direkt per Bahn an die polnische Ostsee reisen können.

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